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Aktuelle Meldungen Familenrecht und Kinder
ZKJ 7/2022: Zur Notwendigkeit professioneller Intervention bei Eltern-Kind-Entfremdung
UPDATE: Mit Link zum Vollständigen Download des Artikels
Der 2-teilige Fachartikel von Menno Baumann, Charlotte Michel-Biegel, Stefan Rücker, Marc Serafin, Reinhard Wiesner gibt einen Überblick über das Thema Eltern-Kind-Entfremdung (EKE). Die Autoren stellen klar, warum dieses in der Fachwelt weitläufig beobachtbare Phänomen eine Form psychischen Missbrauchs ist, der nachweislich auch physische Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern hat.
Corona: Kinder von Alleinerziehenden stärker belastet von Folgen
Eine Studie im Auftrag der AOK stellt fest: Kinder von Einkommensschwachen Familien und/oder Eltern mit geringem Bildungsniveau sowie von sogenannten Alleinerziehenden sind überdurchschnittlich von Auswirkungen der Coronakrise betroffen. Interessanterweise wurden nur Mütter befragt. So kommt die Studie dann auch nicht auf naheliegende Lösungen.
Erste Hilfe bei Trennung
Eine Trennung ist immer schwer. Sind Kinder involviert, kann das traumatische Folgen für diese haben. Für die gesamte Familie können sich dramtische Konsequenzen durch überstürzte Handlungen ergeben. Unser Kurzleitfaden spricht wichtige Themen an.
Blog Kinder Trennung Familienrecht
Die Weltgesundheitsorganisation ist Herausgeber einer internationalen Klassifiaktion von Diagnosen, der ICD. Zum 01. Januar 2022 ist inzwischen die elfte Version
offiziell in Kraft getreten, die ICD-11.
Während der Entwicklung dieser elften Version war zeitweilig der Begriff "Parental Alienation" als Suchbegriff in den Index der ICD-11 aufgenommen worden.
Nach Intervention finanzstarker Interessengruppen wurde dieser Begriff wieder aus dem Index gelöscht.
Nachfolgend die offizielle Begründung der WHO aus dem Englischen übersetzt mit deepl mit anschließenden Anmerkungen:
"Was ist die ICD?
Die Internationale Klassifikation dient der weltweiten Erfassung und Meldung von Gesundheit und gesundheitsbezogenen Zuständen. Die ICD gewährleistet die Interoperabilität digitaler Gesundheitsdaten und deren Vergleichbarkeit. Die ICD enthält Krankheiten, Störungen, Gesundheitszustände und vieles mehr. Die Aufnahme einer bestimmten Kategorie in die ICD hängt von der Nützlichkeit für die verschiedenen Verwendungszwecke der ICD und von ausreichenden Beweisen für das Vorliegen eines Gesundheitszustands ab.
Elterliche Entfremdung ("Alienation") und elterliche Entfremdung ("Estrangement")
Zweck der ICD-11 ist es, eine international standardisierte Klassifikation für Gesundheitsdiagnosen bereitzustellen, um gesundheitliche Ereignisse und Episoden des Kontakts mit dem Gesundheitswesen für statistische Zwecke zu zählen. Kapitel 24 "Faktoren, die den Gesundheitszustand oder den Kontakt mit dem Gesundheitswesen beeinflussen" ermöglicht die Erfassung von Umständen oder Problemen, die den Gesundheitszustand einer Person beeinflussen, die aber an sich keine Krankheit oder Verletzung darstellen. Zu diesem Kapitel gehört auch die Kategorie "Problem in der Beziehung zwischen Betreuer und Kind".
Bei der Entwicklung der ICD-11 wurde beschlossen, das Konzept und die Terminologie der "parental alienation" nicht in die Klassifikation aufzunehmen, da es sich nicht um einen Begriff aus dem Gesundheitswesen handelt. Der Begriff wird vielmehr in juristischen Kontexten verwendet, im Allgemeinen im Zusammenhang mit Sorgerechtsstreitigkeiten bei Scheidungen oder anderen Partnerschaftsauflösungen.
Man war der Ansicht, dass die umfassendere Kategorie "Beziehungsprobleme zwischen Betreuer und Kind" die Aspekte dieses Phänomens, auf die sich die Gesundheitsdienste konzentrieren könnten, angemessen abdecken würde.
In jüngerer Zeit wurden Vorschläge zur Aufnahme der Begriffe "parental alienation" und "parental estrangement" als Indexbegriffe für "Betreuungsperson-Kind-Beziehungsprobleme" vorgelegt und zunächst genehmigt. Nach Online-Kommentaren empfahl der Medizinisch-Wissenschaftliche Beirat des WHO-FIC eine Klarstellung, dass die Aufnahme eines Begriffs zu Suchzwecken nicht bedeutet, dass die WHO den Begriff oder seine Verwendung befürwortet. Nach dieser Klarstellung gab es immer wieder Kommentare und Fragen über den Missbrauch des Begriffs, um die Glaubwürdigkeit eines Elternteils, der Missbrauch als Grund für die Umgangsverweigerung angibt, zu untergraben und sein Verhalten sogar zu kriminalisieren.
Überprüfung
In Anbetracht der obigen Ausführungen hat die WHO alle zur Verfügung gestellten Materialien gründlich geprüft und ist zu dem Schluss gekommen, dass:
Elterliche Entfremdung ist ein Thema, das für bestimmte rechtliche Kontexte relevant ist.
Die Aufnahme des Begriffs in die ICD-11 wird keinen Beitrag zur Gesundheitsstatistik leisten.
Es gibt keine evidenzbasierten Gesundheitsinterventionen speziell für elterliche Entfremdung.
In Situationen, in denen eine Person, die mit diesem Begriff gekennzeichnet ist, zur medizinischen Versorgung vorstellig wird, reichen andere ICD-11-Inhalte aus, um die Kodierung anzuleiten. Die Anwender können die Fälle als "Beziehungsprobleme zwischen Betreuer und Kind" klassifizieren.
Daher wurde der Indexbegriff "parental alienation" entfernt, ebenso wie der parallele Indexbegriff "parental estrangement".
Damit jeder für sich die Ergebnisse und Schlussfolgerungen der WHO einschätzen kann, sollen nachfolgend folgende Hilfestellungen dienen:
1. Der auch von der Bundesärztekammer empfohlene u.a. in Zusammenarbeit mit dem deutschen Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte und des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie Unterstützung durch das Bayerische Landesjugendamt vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen herausgegebene "Leitfaden für Ärztinnen und Ärzte - Gewalt gegen Kinder und Jugendliche - Erkennen und Handeln" ist zwar wissenschaftlich auch nicht ganz korrekt, erkennt aber das Problem Eltern-Kind-Entfremdung sehr wohl als ein Gesundheitsproblem an, nämlich als das, was es ist, eine "Sonderformen seelischer Misshandlung" (S. 111, Punkt 3.4.2.4.).
2. Evidenzbasierte Gesundheitsinterventionen speziell für elterliche Entfremdung / "Parental Alienation" finden sich z.B. beim amerikanischen Psychologen Dr. Richard Warshak oder der "Parental Alienation Study Group" bzw. deren Mitgliedern, um nur wenige Beispiele zu nennen.
3. Auch die WHO unterliegt Druck von Lobbygruppen, wobei sich oft nicht die wissenschaftlichen Fakten durchsetzen, sondern der Stärkere. So kommt es etwa, dass die WHO es auch für evidenzbasiert hält, dass die Beschneidung von Knaben einen Beitrag zur Prävention von AIDS leistet und weitere positive Gesundheitsauswirkungen hat.
4. Den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis kann man nachlesen in der Ausgabe Juli und August 2022 der Zeitschrift für Kindschaftsrecht und Jugendhilfe.
nach 2 Jahren Corona-bedingter Pause fährt der Väteraufbruch für Kinder mit seiner Familienkongress-Reihe fort. Ab diesem Jahr werden sie im Stephanstift in Hannover stattfinden. In Kürze wird das detaillierte Programm versendet, hier bereits als Vorankündigung zum Einplanen. Da vermutlich aufgrund von Corona noch mit Mindestabständen getagt wird, werden die verfügbaren Plätze voraussichtlich knapp sein. Daher ist eine frühzeitige Voranmeldung sinnvoll.
Für das Spätjahr bietet Franz-Jörg eine neue Seminar-Staffel an:
Das Thema partnerschaftliche Gewalt findet bereits seit mehreren Jahrzehnten Aufmerksamkeit in unserer Gesellschaft, wissenschaftlichen Diskursen und politischen Debatten. In Deutschland ist die Istanbul-Konvention am 1. Februar 2018 in Kraft getreten und beinhaltet Empfehlungen, alle Opfer partnerschaftlicher Gewalt einzubeziehen. Das Wissen über Formen und Bedingungen partnerschaftlicher Gewalt gegen Männer in Deutschland ist zurzeit jedoch gering.
Anhand einer sogenannten „Studie“ wollten Alleinerziehenden-Verbände mit Hilfe von Dr. Wolfgang Hammer rechtsfreie Räume für Missbrauch, frei von staatlicher Kontrolle schaffen und vor allem Väter ausgrenzen. Die heute veröffentlichte Aufarbeitung des Väteraufbruch für Kinder e.V. legt dies nicht nur offen, sondern zeigt anhand von Fakten deutlich, dass sich die aufgestellten Behauptungen, nur Mütter würden im Familienrecht diskriminiert, vollständig widerlegen lassen. Die in Rede stehende Publikation wurde zumindest teilweise/indirekt auch noch mit öffentlichen Geldern finanziert.
Was in anderen Bereichen scheinbar undenkbar und verpönt ist, ist im Bereich der Familienpolitik gang und gäbe. Nach Lisa Paus, GRÜNE, Ministerin im BMFSJF (aktiv im VAMV) wechselt nun Josefine Paul, GRÜNE vom Vorstand des Deutschen Frauenrates direkt an die Spitze des für entsprechende Förderungen zuständigen Ministeriums für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen.
Fazit nach dem ersten Lesen relevanter Passagen: Väter bzw. Männer kommen im Koalitionsvertrag nicht vor. Hingegen soll das Modell Alleinerziehung nach Trennung und Scheidung weiter gefördert werden. Nichts neues also.
Jedes Trennungselternteil kennt das Problem: da gibt es ein interessantes Freizeitangebot, das beginnt oder endet, wenn für das eigene Kind noch keine Ferien sind oder es mit dem anderen Elternteil im Urlaub ist. Bei diesem Angebot kann jeder Teilnehmer jedoch an dem Tag an- und abreisen, der am besten in seine Ferienplanung passt.
Alleinerziehende müssen angesichts der aktuellen Preissteigerungen stärker entlastet werden. Darin waren sich die geladenen Sachverständigen in einer Anhörung des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend am Montag einig. Anlass war eine Anfrage der CDU/CSU Fraktion im Bundestag, welche eine Anhebung des steuerlichen Entlastungsbetrages für sogenannte Alleinerziehende fordert. Wir finden es nun immer löblich, falls bedürftige Menschen tatsächlich Entlastungen erhalten.
Das Forum Soziale Inklusion legt Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann ein Positionspapier zur überfälligen Reform des Familienrechts für Trennungsfamilien vor.
In der Präambel wird der notwendige Reformbedarf beschrieben. Kapitel A) präsentiert einen Lösungsansatz mit der proportionalen Aufteilung von Unterhalt und Betreuung für die Trennungseltern. In Kapitel B) werden Präventionsmaßnahmen gegen Kontaktabbrüche für Trennungskinder dargelegt. Kapitel C) verweist auf nötige flankierende Gesetzesänderungen.
Die Zusammenfassung findet sich ab Seite 20.
Im Anhang ab Seite 24 sind Abgrenzungen zum Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats im BMFSFJ aufgeführt.
FSI-Positionspapier-Reform-Familienrecht-Trennungsfamilien-2022.pdf